Natur erleben

Frühling, frisches Grün. Ab sofort wieder recht viel draußen unterwegs: "Natur erleben" - Vormittage mit Volksschulklassen.

Sonnenstrahlen und Vogelzwitschern locken uns hinaus in die Natur. Eine Naturerlebnisführung zeigt euch, dass es mittendrin zwischen dem frischen Grün an Ästen und Zweigen, zarten Blütenteppichen und duftenden Erdkrümeln gemeinsam viel zu entdecken gibt.

 

Eine Volksschulklasse macht sich auf den Weg zu einer Wiese am Waldrand. Wir vereinbaren, wie wir uns in der Natur verhalten sollen, dann gibt es die erste Aufgabe zu lösen: Im weiten Umkreis ausschwärmen mit „Suchaufträgen“ nach Dingen mit besonderen Eigenschaften: hart, weich, schwer, leicht, duftend… Im Laufschritt, teils völlig außer Puste, werden die eifrig gesammelten Schätze abgeliefert. Hier wird einmal ganz genau hin geschaut, verglichen und alles sorgfältig angeordnet. Ganz nebenbei ist zu erfahren, dass die Pflanzen Namen wie Buschwindröschen und Pestwurz haben, die Holzstücke zu Weiden oder Buchen gehören. Großes Hallo, wenn zusätzlich kleine Tierchen in eine Becherlupe verfrachtet und beäugt werden können. Aber auch alle unsere anderen Sinne wollen intensiv zum Einsatz kommen.

 

Als „blinde Raupe“ tasten sich daher die Kinder, Augen verbunden oder freiwillig geschlossen, Hände auf den Schultern des/der vorderen, in verschlungenen Kurven über das Gelände. Die Naturpark“führerin“, heißt ja so, führt sachte den „Kopf“ der Raupe. „Ich möchte vorne sein!“ „Nein ich!“. Vorsichtig über Wurzeln steigen, Äste streifen über die Wangen, hell und dunkel zeichnet sich sogar hinter verschlossenen Augenlidern merkbar ab. Gleich wird eine wildere „blinde Achterbahn“ daraus: einen Waldhang hinauf, Schleife um einen Baum, steil wieder hinunter. Kinder purzeln übereinander, lassen sich fallen in den weichen Waldboden und das alte Laub. „Noch einmal, noch einmal!“ Die einfachsten Dinge können die tollsten sein.

 

Gut, dass man rundherum alles wirklich selbst angreifen und häufig vorkommende Pflänzchen auch pflücken kann. Aber wie am besten mit heim nehmen, ohne dass sich gleich alles achtlos in den Taschen verliert? Ein kleines „Klebekärtchen“ lässt sich gleich vor Ort fantasievoll gestalten, ob mit Blättern, kleinen Holzstücken, auch einmal Steinchen und Erde. Gerahmte Muster, Gesichter, Landschaft, Haus, aber auch Technisches wie Traktor oder Handy mit Steckerl als Antenne - alles schon gesehen. Und so erinnert das Kärtchen noch monatelang an den Frühling und die Entdeckungen draußen im Grünen. ("Der Steirer Land" 2/2011)